Mykotherapie
- Sabine Selmeier
- 3. Jan. 2018
- 4 Min. Lesezeit
Heilpilze besitzen gut erforschte, wissenschaftlich belegte Wirkstoffe, die wir zur Gesunderhaltung und vor allem zur be-gleitenden Therapie ohne Nebenwirkungen nutzen können. Sie regen u.a. die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Diese Immunstärkung ist bei vielen Krankheiten und Leiden oft der entscheidende Punkt für die vollständige Genesung. Pilze gehören zu den geheimnisvollsten Wesen. Sie sind – botanisch gesehen – keine Pflanzen, da sie keine Photosynthese benötigen. Sie zählen auch nicht zu unserer Tierwelt und bilden deshalb unter den Organismen eine eigenständige Gruppe. Den meisten Menschen ist bis heute auch nicht bekannt, dass Pilze bis zu 25 % der Biomasse unserer Erde ausmachen. Sie wachsen unterirdisch und zerlegen dort organisches Material. Sie sind resistente, natürliche Recycler. Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) ist eines der ältesten Naturheilver-fahren der Welt. Ihr Ursprung liegt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in der sich Heilpilze wie der Reishi, der Shiitake oder der Maitake bereits seit Jahrhunderten sowohl in der Gesundheits-vorsorge als auch in der Behandlung einer Vielzahl von Leiden und Krankheiten bewährt haben. Auch bei Krebs haben sich Heilpilze, wie die Erfahrungen aus der Praxis, aber auch eine Vielzahl internati-onaler Studien zeigen, als wertvolle Hilfe erwiesen.

Wie Heilpilze wirken:
Tausende Inhaltsstoffe für die Gesundheit
Das Pilzpulver vom ganzen Pilz enthält Inhaltsstoffe unterschiedlichster Art. Dazu gehören zum Beispiel Glykoproteine – die natürliche und auch effektivste Form der Polysaccharide –, Triterpene, Adenosine, Vitamine, Mineralstoffe, essenzielle Aminosäuren und vor allem die sehr wichtigen Enzyme sowie viele weitere Inhaltsstoffe. Sie alle nehmen Einfluss auf den menschlichen Organismus. Das Phantastische dabei
ist jedoch, dass sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung unterstützen. Das bedeutet, dass die einzelnen wertvollen Inhaltsstoffe der ganzen
Heilpilze als Verbund arbeiten. Auf der einen Seite regen sie bestimmte Stoffwechselreaktionen im Organismus an, auf der anderen Seite hemmen sie bestimmte Prozesse. Dies ist ein sinnvolles und ausgewogenes Geschehen, das die Intelligenz der Natur voll und ganz für unser Wohlbefinden ausschöpft. Wie sich die einzelnen Stoffe gegenseitig potenzieren oder schwächen ist noch weitgehend unerforscht. Deshalb ist Pilzpulver, das aus dem ganzen Pilz hergestellt wird, die natürlichste und wertvollste Form der Heilpilzeinnahme.
Pilze wirken ausgleichend und regulierend Ist unser Körper zum Beispiel erschöpft oder mit Genuss- und Umweltgiften belastet, arbeitet das Immunsystem langsam und eher träge. In Studien an Krebspatienten beispielsweise konnte gezeigt werden, dass die Einnahme von Heilpilzpulver aus dem ganzen Pilz die Abwehrzellen wieder aktiviert. Dies geschieht allerdings nur,
wenn das Immunsystem geschwächt ist. Ein gesundes Immunsystem wird dagegen durch die Pilze nicht „überaktiviert“. Reagiert
unsere Abwehr dagegen auf eigentlich völlig harmlose Stoffe – wie zum Beispiel bei Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten – dann sorgen die Heilpilze für die Herabregulierung dieser so genannten „überschießenden“ Immunreaktion. Das bedeutet, dass Heilpilzpulver aus dem ganzen Pilz adaptogen, also ausgleichend und regulierend wirkt und daher das Immunsystem wieder in die Balance bringt. Extrakte können dies aufgrund ihrer mehr oder weniger starken Einstofflichkeit kaum bewirken. Im Gegenteil können sie sogar das Ungleichgewicht noch vergrößern, was bei Autoimmunerkrankungen zu einer Verschlechterung führen kann.
Pilze als Katalysatoren:
Beim therapeutischen Einsatz von Heilpilzen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass nur Erzeugnisse bester Qualität verwendet werden, denn Pilzpulver vom ganzen Pilz ist aufgrund seines hohen Enzymgehaltes in der Lage, Giftstoffe im Körper aufzuspalten und ausscheidungsfähig zu machen. Aus diesem Grund sollten die Pilze aus zertifiziertem Bio-Anbau in Deutschland stammen. So ist gewährleistet, dass in den einzusetzenden Pilzen keinerlei Gift- oder Schadstoffbelastungen vorliegen. Diese unbelasteten Pilze wirken dann wie ein Katalysator und entziehen dem Körper die Giftstoffe. Bei der Entgiftung sind insbesondere die Enzyme, die im Pilzpulver vom ganzen Pilz reichlich enthalten sind, von entscheidender Bedeutung. Extrakte haben demgegenüber aufgrund ihres Enzymmangels die Fähigkeit zur Entgiftung verloren. Das liegt daran, dass Enzyme sehr hitzeempfindlich sind und ab einer Temperatur von 40° C zerstört werden. Für die Extraktion sind aber – je nach Verfahren – Temperaturen von bis zu circa 100° C erforderlich. Daher ist die Anwendung des Pulvers aus dem ganzen Pilz so wichtig. Um so viele wertvolle Inhaltsstoffe wie möglich in einem Pilzpulverpräparat zu erhalten, ist eine erntefrische, schnelle und schonende Trocknung bei einer Temperatur bis maximal 35° C die Voraussetzung. So ist sichergestellt, dass auch die hitzelabilen Inhaltsstoffe der Heilpilze – wie zum Beispiel Enzyme, Vitamine und Proteine bewahrt werden!
Entgiftung:
In unserem Organismus findet ständig ein Entgiftungsprozess statt. Insbesondere in Stresssituationen und während einer Krankheit läuft dieser Prozess auf Hochtouren. Die Entgiftung wird zu einem Großteil über unsere Leber bewerkstelligt. Viele unterschiedliche Substanzen der Heilpilze setzen an dieser Stelle an. Die Triterpene sind Bitterstoffe und regen den Gallenfluss an. Sie haben leberschützende Eigenschaften sowie eine anregende Wirkung auf die Bildung von für die Entgiftung wichtigen Enzymen. Wir wissen von den Pilzen, dass sie Giftstoffe – sowohl die fett- als auch die wasserlöslichen – aufspalten, in ihrer Struktur verändern und daher in eine ausscheidungsfähige Form umwandeln können.
Pilze sind sehr enzymreich und besitzen – und das ist einmalig –nicht nur die für die Phase I, sondern auch die für die Phase II der
Entgiftung notwendigen Enzyme bzw. unterstützen unsere eigenen Entgiftungssysteme. In der Phase I werden die Gifte zerlegt, wobei sehr viele freie Radikale entstehen. Durch ihre antioxidative Wirkung können die Pilze die schädliche Wirkung dieser freien Radikale aber abfangen. Erst mit den Enzymen der Phase II werden die aufgeschlossenen Gifte dann in eine ausscheidungsfähige und
somit unschädliche Form transformiert
Vitamine und Mineralien:
Pilze sind auch eine reichhaltige Quelle an Mineralstoffen und Spurenelementen sowie an Vitaminen. Besonders die Gruppe der
B-Vitamine (B1, B2, B3, B6, B12) ist hervorzuheben. Auch die Vitamine D und E sind in den Pilzen enthalten. Einige Pilze enthalten
auch die Vitamine A und C; allerdings nur in geringen Mengen. Wirbenötigen diese verschiedenen Vitamine, um unsere Enzyme zu
unterstützen.
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